Waschnüsse: Sinnvolle Alternative zu herkömmlichen Waschmitteln?

Waschnüsse Test und Erfahrung

Waschnüsse und Waschkastanien sind ein nachwachsendes Naturprodukt und gelten als nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Waschmitteln. In diesem Beitrag erfährst du alles zur Anwendung, Waschleistung sowie den Vor- und Nachteilen von Waschnüssen, und ob diese wirklich so eine nachhaltige Alternative sind.

Was sind Waschnüsse und Waschkastanien?

Waschnüsse sind die Früchte des sogenannten Waschnussbaums (Sapindus saponaria), der auch unter dem Namen Seifenbaum bekannt ist. Beheimatet ist der Waschnussbaum in den tropischen und subtropischen Regionen Süd- und Mittelamerikas. Daneben gibt es mit dem sogenannten indischen Waschnussbaum eine andere Art, die in Indien und Südostasien wächst. Früchte trägt ein Waschnussbaum das erste Mal nach etwa zehn Jahren.

Waschnüsse enthalten zu etwa 15 % Saponine, dabei handelt es sich um waschaktive Substanzen, die für die Reinigungsleistung der Nüsse verantwortlich sind. Die Nüsse selbst sind ungefähr so groß wie Kirschen oder Haselnüsse und bei der Ernte orange-bräunlich und klebrig. Nach der Ernte werden die Waschnüsse getrocknet, wodurch sie sich dunkelbraun bis rötlich-braun färben und nicht mehr kleben.

Genutzt werden Waschnüsse vor allem in Indien, wo sie nicht nur für die Reinigung von Kleidung verwendet werden, sondern auch für das Waschen der Haare. Bei uns werden Waschnüsse vornehmlich für das Waschen von Wäsche benutzt.

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Wie funktioniert die Anwendung?

Was gibt es nun bei der Verwendung von Waschnüssen für das Reinigen der Wäsche zu beachten? An sich nicht viel, denn die Anwendung ist denkbar einfach. Für die Verwendung als Waschmittel-Ersatz werden die geknackten Waschnüsse ganz einfach in ein Säckchen gegeben und zu der Wäsche in die Waschmaschine gelegt. Während des Waschgangs kommen so die Nussschalen mit Wasser in Kontakt, wodurch das Saponin seine Wirkung entfaltet und den Schmutz aus den Textilfasern löst.

Der Stoffbeutel liegt meist der Packung Waschnüsse bei und kann wiederverwendet werden.

Pro Waschgang werden ungefähr vier bis acht halbe Schalen der Nüsse benötigt.

Wenn die Nüsse nur bei niedrigen Temperaturen von 30 oder 40 Grad Celsius verwendet werden, können sie wiederverwendet werden und insgesamt zwei bis dreimal zum Einsatz kommen. Sobald die Waschnüsse weich geworden sind und sich schwammig anfühlen, sollten sie entsorgt werden.

Alternativ können die Schalen der Nüsse ausgekocht werden und so ein Sud hergestellt werden, der ähnlich wie Flüssigseife bzw. Flüssigwaschmittel verwendet wird.

Waschleistung und Wirkung

Waschnüsse, genauer gesagt die Schalen der Waschnüsse, enthalten zu etwa 15 % Saponine. Dabei handelt es sich um waschaktive Pflanzenstoffe, ähnlich normalen Waschmitteln. Kommen die Nussschalen mit Wasser in Kontakt, entsteht eine leicht schäumende Seifenlauge.

Waschnüsse können bei allen Waschtemperaturen zum Einsatz kommen und sind für Wolle und Seide, synthetische Textilien sowie Buntwäsche geeignet.

Zu beachten ist allerdings, dass die Reinigungskraft von Waschnüssen nicht ganz so gut ist, wie die von chemischen Waschmitteln. Besonders hartnäckige Verschmutzungen werden also oftmals noch sichtbar bleiben. Zudem kann weiße Wäsche bei der Anwendung von Waschnüssen nach mehreren Waschgängen mit der Zeit vergrauen, Stiftung Warentest hat herausgefunden, dass dies bereits nach wenigen Waschgängen der Fall ist.

Die Nüsse können in der Regel wiederverwendet werden, wenn sie nur bei 30 bis 40 Grad Celsius zum Einsatz kommen.

Was sind die Vorteile & Nachteile von Waschnüssen?

Nachfolgend geben wir dir einen Überblick über die Vorteile und auch Nachteile von Waschnüssen. So kannst du dir selbst ein Bild zu dem Öko-Waschmittel machen.

Die Vorteile der Waschnuss im Detail

Waschnüsse gelten vor allem aufgrund der folgenden Punkte als gute Alternative zu herkömmlichen Waschmittel und als umweltschonend:

  • Waschnüsse sind ein Naturprodukt und werden nicht mithilfe von chemischen Prozessen hergestellt. Dementsprechend helfen sie, die Verschmutzung von Abwasser und Gewässern durch Chemikalien zu reduzieren.
  • Waschnüsse wachsen nach, es handelt sich also um einen nachwachsenden Rohstoff.
  • Waschnüsse sind vergleichsweise günstig.
  • Die Reste der Waschnüsse lassen sich nach dem Waschgang ganz einfach kompostieren. Es entsteht durch sie also kein Plastikmüll bzw. Verpackungsmüll.
  • Waschnüsse sind bei jeder Waschtemperatur verwendbar.
  • Auf Weichspüler kann bei der Verwendung der Nüsse verzichtet werden, die Wäsche wird auch so schön weich.
  • Die waschaktive Substanz (Saponine) ist biologisch abbaubar und die Schalen können im Biomüll entsorgt werden.
  • Waschnüsse enthalten keine Duftstoffe.
  • Waschnüsse gelten als hautfreundlich und für Allergiker geeignet, die kein normales Waschpulver und Waschmittel vertragen.

Die Nachteile der Waschnuss im Detail

Allerdings haben Waschnüsse auch einige Nachteile, darunter:

  • Für hartnäckige Flecken reicht die Waschkraft der Nüsse nicht aus.
  • Der Härtegrad des Wassers ist wichtig. Waschnüsse besitzen keine wasserenthärtenden Eigenschaften, deswegen sind sie nicht für kalkhaltiges bzw. hartes Wasser geeignet.
  • Waschnüsse werden in der Regel importiert und haben damit oftmals lange Transportwege hinter sich. Das verschlechtert ihre CO2-Bilanz.
  • Helle und weiße Wäsche vergraut schnell, wenn nur Waschnüsse und Waschkastanien für die Reinigung verwendet werden, da diese keine bleichenden Stoffe bzw. Bleichmittel enthalten.
  • Durch die gestiegene Beliebtheit in anderen Ländern sind Waschnüsse in Indien im Preis angestiegen und für die heimische Bevölkerung zu teuer geworden.

Wieso sind Waschnüsse umstritten?

Die Verwendung von Waschnüsse ist mittlerweile umstritten, denn in Indien und Nepal, wo die Waschnüsse ursprünglich herkommen, steigen durch den Export die Preise für die heimische Bevölkerung. Die Folge ist, dass diese sich die Nüsse selber oft nicht mehr leisten kann und vermehrt auf chemische Waschmittel zurückgreifen muss. Da diese Reinigungsmittel dort ungeklärt in Flüsse gespült werden, hat dies negative Auswirkungen auf die Umwelt und auch die Trinkwasserversorgung.

Der Waschnussbaum wird bei uns nicht angebaut. Deswegen müssen Waschnüsse importiert werden und haben einen langen Transportweg hinter sich. Dies verschlechtert ihre Ökobilanz und ist unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit problematisch.

Wo kann man Waschnüsse & Waschkastanien kaufen?

Bei uns sind Waschnüsse, vor allem indische Waschnüsse, in Drogerien wie dm und Rossmann, in vielen Bioläden oder auch im Internet erhältlich. Die Schalen werden dabei meist bereits entkernt und halbiert verkauft. Alternativ gibt es Waschnüsse auch in flüssiger Form oder als Pulver zu kaufen.

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Heimische Alternative: Die Waschkastanie

Eine ökologische und ebenso natürliche Alternative stellt in unseren Breitengraden die Waschkastanie dar. Dabei handelt es sich um die sogenannte Rosskastanie, die auch hier bei uns in Deutschland wächst. Die Schalen dieser Kastanie enthalten den Wirkstoff Saponin und geben diesen ab, wenn die Schalen mit Wasser in Kontakt kommen.

Fazit: Die Waschnuss als umweltfreundliches Waschmittel?

Grundsätzlich sind Waschnüsse durchaus eine gute und umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichem Waschmittel. Problematisch ist jedoch der lange Transportweg und die gestiegenen Preise für die Nüsse in ihren Herkunftsgebieten, wodurch sich die dort ansässige Bevölkerung die Nüsse oftmals nicht mehr leisten kann. Eine noch bessere und umweltfreundlichere Alternative stellt in unseren Breitengraden die Waschkastanie dar, die auch bei uns wächst und demnach keine langen Transportwege hinter sich hat.

FAQ

Nachfolgend klären wir die häufigsten Fragen zum Thema.

Wie viele Waschnüsse braucht man pro Waschgang?

Pro Waschgang sollten etwa 4 bis 8 Hälften der Waschnuss-Schalen in die Waschmaschine gegeben werden. Saponin wird vor allem an den Bruchkanten der Nüsse freigesetzt.

Wie oft kann man Waschnüsse verwenden?

Bei niedrigen Temperaturen während der Waschgänge kann man Waschnüsse zwei bis drei Mal wiederverwenden.

Wo wachsen Waschnüsse?

Waschnüsse wachsen an dem sogenannten Waschnussbaum. Dieser ist in einigen Gebieten Asiens beheimatet.

Wie lässt sich der Geruch von Waschnüssen beschreiben?

Waschnüsse sind geruchsneutral.

Sind Waschnüsse giftig?

Die Nüsse sollten nicht verzehrt werden, denn die in den Schalen enthaltenen Saponine sind nicht bekömmlich. Zudem sind die Samen, die sich im Inneren der Nuss befinden, giftig.